Rock Island Tour: In Mitten von Millionen von Quallen

Ein neuer Tag, ein neuer Sturm. Und die Wettervorhersage für die nächste Woche zeigte keine Veränderung. Offensichtlich hatten wir die Geburtsstätte für Tropenstürme entdeckt: das Seegebiet um Palau. Über uns braute sich das Wetter zusammen und ging anschließend auf Reise in Richtung Philippinen, Taiwan, Hainan, Japan...(Möglichkeiten gibt es ja genug, um sich auszutoben). Die hübschen Namen zweier dieser Stürme lauteten später Fong-wong und Phanfone.

Aber für Trübsalblasen blieb uns keine Zeit, wir hatten für heute und morgen Ausflüge Über- und Unterwasser gebucht. Außerdem ist das Inselgebiet von Palau so groß, dass die Tourenanbieter sicherlich mal ein Fleckchen mit Sonnenschein finden würden. Tatsächlich kam es noch besser. Die heftigen Winde kamen von Westen und trafen somit mit voller Wucht auf die Insel, wo unser Hotel liegt. Wir verbrachten die Zeit während unserer Ausflüge daher auf der Ostseite der Rock Islands und in ihren geschützten Buchten. Nicht nur war die See dort ruhiger, auch das Wetter war besser und hin und wieder zeigte sich sogar die Sonne.

Hintergrund zu den Rock Islands:

Die Rock Islands oder auch Chelbacheb-Inseln sind kleine verschlungene oder winzige runde Inseln, die wie Pilzköpfe aus dem Meer ragen. Sie sind entstanden, als sich der Kalksteinsockel durch tektonische Verschiebungen aus dem Meer hob. Teilweise sackten diese Sockel auch wieder ab, was zur Herausbildung von Brackwasserseen führte. Die Inseln bestehen aus Kalkgestein und sind teilweise unterspült oder ausgehöhlt, was zu einzigartigen Inselformen oder Höhlenbildungen führte.

Wir starteten vom Dock des Tourenanbieters Sam´s Tours und fuhren ca. 1 Stunde mit dem Schnellboot in den Süden an der herrlichen Inselwelt Palaus vorbei. Unsere "große" Kamera hatten wir vorsichtshalber im Hotel gelassen und uns eine Unterwasserkamera ausgeliehen. Die Fotoqualität leidet daher ein wenig - aber - Hauptsache Fotos, oder?


Unser erster Ankerplatz  war der sogenannte Milky Way, der so heißt, weil er mit sehr fein gemahlenem Kalkschlamm angefüllt ist und das Wasser somit aus der Vogelperspektive milchig weiß erscheint. Dem Kalkschlamm werden insbesondere von Japanern und Koreanern Eigenschaften zugeschrieben, die sich gut auf die Haut auswirken sollen. Ein Jungbrunnen sozusagen. Selbstverständlich waren dort viele Boote mit diesen Volksgruppen anzutreffen, die sich ausgiebig mit Schlamm einrieben oder in Schwimmwesten gehüllt im Wasser trieben. Asiaten können überwiegend nicht schwimmen - diesen Anblick würden wir daher noch öfter begegnen. Marcel hat sich auch eine Schlammpackung gegönnt..hats geholfen?!


Danach fuhren wir weiter zu zwei Schnorchelplätzen und legten auf einer Insel mit wunderschönen Stränden fürs Mittagessen an. Vor diesen zauberhaften Stränden gab es jedoch Kreaturen zu beobachten, die bei der Mehrzahl der Menschen eher Grauen auslösen. Haie...genauer den Schwarzspitzenriffhai. Wir hatten erst im zweiten Anlauf das Glück einen Vertreter dieser Rasse aus weiter Entfernung zu sehen. Hoffentlich könnt ihr ihn auf dem Foto erkennen. Diese Haie werden nicht besonders groß nur 90 cm - 1,2 m. Sie ernähren sich von kleinen Fischen, Tintenfischen und Garnelen. Wir wären daher auf Grund unserer Körpergröße wohl kaum als Futter in Betracht gekommen.



Die aufregendste Station unserer Rock Island Tour war das Schnorcheln im Quallensee. Wie bereits oben erwähnt, gibt es auf ein paar Inseln Brackwasserseen. In diesen Seen haben sich interessante Lebensformen entwickelt, so z.b. Quallen ohne fiese Tentakel. Die mit Nesselzellen besetzten Tentakel sind hier nicht nötig, da die Quallen keine natürlichen Feinde haben. Das Schwimmen mit den Quallen war atemberaubend - wie ein Abtauchen in eine ganz andere Welt.




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