In Babeldaob unterwegs

Der Sturm hatte sich verzogen und strahlender Sonnenschein begrüßte uns heute Morgen. Ein perfekter Tag für einen Ausflug. Wir hatten uns für 7 Tage ein Auto gemietet, um Palau auf eigene Faust erkunden zu können.


Tourenanbieter: "Auf eigene Faust?"

Wir: "Ja, wir haben einen Mietwagen..."

Tourenanbieter: "Wo kommen Sie denn her?"

Wir: "Aus Deutschland"

Tourenanbieter: "Achso, ja, Sie können das..."

Unsere Neugier zog uns heute in den Norden, auf die größte Insel von Palau: Babeldaob. Hier befinden sich viel Urwald, eine hervorragend ausgebaute Ringstraße, ein paar Ansiedlungen, geschichtsträchtige Stätten der Einwohner und aus dem zweiten Weltkrieg und die neue Hauptstadt der Republik Palau: Melekeok.



Auf unserer Erkundungstour kamen wir am japanischen Kommunikationszentrum vorbei. Nach Ende des 2. Weltkriegs blieben die Gebäude so bestehen. Auf Palau, genauer auf der Insel Peleliu, fand eine der blutigsten Schlachten des 2. Weltkriegs im Pazifik statt. Knapp 10.000 japanische und 2000 amerikanische Soldaten ließen ihr Leben im Kampf um Peleliu. Ein paar verstreute Japaner, die das Ende des Weltkriegs nicht mitbekommen haben, kämpften hier noch bis 1947 gegen die Amerikaner bis ein ehemaliger japanischer Offizier eingeflogen wurde, der die verblieben Truppen darum bat doch endlich aufzuhören, der Krieg wäre längst vorbei...


Es gibt nicht viele Straßen auf Palau, aber wir schafften es doch eine Abzweigung zu verpassen und landeten schließlich in einer Sackgasse, die jedoch eine große Überraschung für uns bereit hielt: ein Bai. Bais sind Gemeinschaftshäuser. In den Dörfern soll es mehrere gegeben haben, von denen mindestens eines den "Chiefs" vorbehalten war und wo Frauen keinen Zutritt hatten. Ein Bai wird ohne Nägel errichtet. Die Holzbalken werden mit Kokosfasern verbunden. Die Ausrichtung erfolgt von Ost nach West.

Vor Sonnenuntergang wollten wir unbedingt noch das neue Regierungsgebäude in Melekeok sehen. Der amerikanische Einfluss ist sehr offensichtlich. Es erinnert doch ein wenig an das Weiße Haus in Washington, oder? Die Idee der Politiker so ein neues Zentrum zu schaffen, hat sich jedoch nicht verwirklicht. Bei den Bauarbeiten fand man so viele Landminen aus dem Weltkrieg, dass eine weitere Erschließung des Areals aufgegeben wurde - was auch ein nicht zu unterschätzend wichtiger Hinweis für Wanderer ist...


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