Ablenkungsmanöver

 Mit dem Zug ging vom SIP-Bahnhof in 20 Minuten nach Downtown Shanghai, wo Johanna und ihre Eltern mit vielen weiteren Feiertagstouristen ankamen. Ein Vorgeschmack auf die nächsten Tage sozusagen. Denn der 01. Mai ist selbstverständlich auch in China ein Feiertag.

 

 

Marcel sollte erst nach Feierabend zu stoßen, daher hatte Johanna die schwere Aufgabe Waldemar von der Skyline fern zu halten. Denn Marcel wollte unbedingt dabei sein, wenn Johannas Eltern diese das erste Mal live und in Farbe sahen. Darum führte Johanna die beiden zu den weniger berühmten Shanghai-Sehenswürdigkeiten, wie den Jin An Tempel, den Peoples Park und Peoples Square. Außerdem nutzten wir die Abwesenheit Marcels um dem Fake Market einen Besuch abzustatten.

 

 

Marcel geht dort sehr ungern hin, weil die Händler so aufdringlich sind und einen nie in Ruhe mal durch die Geschäfte stöbern lassen. Ihm stellen sich da sozusagen schon beim Gedanken daran die Nackenhaare auf.

 

Nachdem Rosi zunächst auch abgeschreckt war, wie aufdringlich die Händler tatsächlich sein können wollten wir die Aktion auch frühzeitig abbrechen, bis sie eine Tasche entdeckte, an der sie nicht vorbei gehen konnte. Der Händler, der ihr Interesse sofort bemerkte sprang aus seiner Schlummerstellung vor seinem Laden auf und wollte schon losplappern - als Rosi in auf Deutsch unmissverständlich zu verstehen gab, er solle gefälligst sitzen bleiben und sie nicht nerven. Tatsächlich verstummte dieser und setzte sich verdutzt wieder hin.

 

Irgendwann durfte er dann auch seinen Laden betreten und wir begannen die üblichen Verhandlungen. Der Preis kam Rosi abenteuerlich hoch. Johanna und der Händler verstanden sich recht gut, mal auf Englisch mal mit ein paar Brocken Chinesisch. Er gab zu verstehen, dass Johannas Mutter eine sehr harte Verhandlungspartnerin sei. Wir verließen schließlich den Laden ohne etwas zu kaufen, obwohl der junge Mann sich wirklich ins Zeug gelegt hatte, aber Rosi war es immer noch nicht günstig genug.

 

Er lief uns schließlich hinterher, rief Beträge durch den Gang, immer noch zu hoch - wir gingen weiter, bis wir ein Summe hörten, die zumindest unsere Rückkehr zum Laden begünstigte indem er uns anhalten ließ und schließlich fiel sogar noch Rosis Wunschpreis, der in etwa bei 1/3 des Ausgangspreises lag. 

In etwa so ging es dann noch etwas weiter, nachdem Rosi ihren Weg mit den Händlern umzugehen gefunden hatte. Johanna war recht erstaunt, wie sehr ihre Mutter im Folgenden Preise drücken konnte...

Bei Baker & Spies im Kerry Center wurden die Shoppingerfolgte zunächst einmal bei Kaffee und Kuchen gefeiert, bis Marcel dann auch den Weg nach Shanghai durch den Nachmittagsverkehr gefunden hatte und Johannas Eltern endlich auch die Skyline bewundern durften.

Und mit der erschreckend leeren U-Bahn ging es wieder zurück ins Hotel.  

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