Wir hatten für heute eine Tour zur Großen Mauer gebucht und machten uns mit einer erstaunlich kleinen Gruppe aus Australiern, Amerikanern, einem Spanier und unserem allwissenden Führer Leo auf den Weg. Aber bevor wir die Mauer in Mutyaniu erklimmen konnten wurden wir noch zum National Stone Place gebracht. Hier lernten wir in 15 Minuten alles über Jade und die Kunst aus Jade etwas schönes und schmuckvolles herzustellen. Die restlichen 30 Minuten durften wir uns im riesengroßen Verkaufsraum etwas umsehen. Dummerweise hatte Leo ein Geheimnis über die Löwen mit uns geteilt, die oftmals paarweise vor Eingängen zu Banken, Hotels und Restaurants stehen. Er klärte uns über eine erstaunliche Fertigkeit chinesischer Bildhauer auf: und zwar formten sie im Maul des Löwen eine Kugel, die dort zwar hin und her bewegt werden konnte, aber niemals hinausfallen sollte, da sie zu groß dafür war. Johanna musste den nächsten verfügbaren und teuren Jadelöwen selbstverständlich direkt mal untersuchen. Nunja...Johanna schaffte es, dass die Kugel aus dem Jadelöwenmaul auf den harten Granitboden des Ausstellungsraums fiel und wegrollte. Nach einem Hechtsprung zur Kugel hatte sie danach große Not, diese dem Löwen wieder ins Maul zu stopfen...aber es funktionierte zum Glück nach mehreren Versuchen. Bis das geschafft war durchlebte sie jedoch ein paar Schrecksekunden. Diese Erfahrung führte jedoch nicht dazu, dass sie in Zukunft die Finger aus den Löwenmäulern lies. Die meisten werden auf Kugeln untersucht und bis heute (14.05.2014) hat sie schon viele gefunden, in denen keine Kugeln steckten. Also war ihnen entweder das gleiche Schicksal wie dem Jadelöwen widerfahren, oder es steckte nie eine drin.
Moni und Johanna beschlossen nach diesem Vorfall im Bus zu warten, bis die Fahrt zur Mauer fortgesetzt werden konnte.
In Mutyaniu angekommen bestiegen wir an einem Heer von Souvenirverkäufern vorbei den Berg bis zur Seilbahn, die einen direkt zur Mauer brachte. Oben angekommen blieb uns eine Stunde für die Erkundung der Mauer. Wie ihr an den Fotos sehen könnt, schaffte es der Smog bis hier oben herauf. Einerseits schade, andererseits bot sich uns so ein mystischer Anblick.
Leo war gar nicht erst mit zur Mauer gekommen. Er harrte in einem Geschäft aus das gleichzeitig puren italienischen Kaffee verkaufte. Nachdem alle wieder vollständig versammelt waren fuhren wir zu einem Restaurant, wo bereits lokale Spezialitäten für uns vorbestellt waren.
Auf dem Rückweg nach Beijing hielten wir noch in einem Teehaus, das angeblich von der Regierung geführt, oder lizensiert ist. Jedenfalls nennt es sich Dr. Tea und bietet Teeverkostungen an. So bekamen wir gleich einen Einblick in die chinesische Teekultur und den Ablauf einer Teezeremonie. Leider war Fotografieren während der Verkostung nicht gestattet. Aber es war sehr eindrucksvoll und wir sind nicht mit leeren Händen wieder gegangen.
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