Nachdem Johanna ihren Schock wegen des verlorenen Goldes erst einmal ordentlich überschlafen und dann noch ein leckeres Frühstück auf dem Balkon unserer schönen Bleibe in Hanmer Springs serviert bekommen hatte, sah die Welt schon wieder viel besser aus - nur weniger golden...
Die Weiterfahrt passte gut ins Bild, dürre Landschaften, karge Hänge, Steppe und vergilbtes Land. Aber es gab auch Höhepunkte. Darum ersparen wir euch die Graslandschaft und zeigen nur die schönsten Fotos.
Nach langer Fahrt leuchtete der See Tekapo mit seiner ungewöhnlichen Farbe aus eben dieser trostlosen Landschaft. Eigentlich ist das Wasser des Sees milchig weiß, jedoch führt eine Brechung des Sonnenlichts an den mitgeführten Steinpartikeln aus den Gletschern zu dieser Farbgebung. Ein mystischer Anblick... von dem wir uns einen Überblick vom Gipfel des Mt. John verschafften, wo auch die gleichnamige Sternwarte mit Café zu finden ist.
Vom Ufer des Lake Pukaki konnten wir dann das Ziel unserer langen Anreise bewundern: Den Mount Cook (3700m), nahe Twizel (hier lag unser Bed & Breakfast).
Wie auch wir fragt ihr euch an dieser Stelle womöglich, warum dieser Berg schon wieder nach einem Herrn Cook benannt wurde, jenem Captain James Cook, der als erster Europäer auf Hawaii landete... und dort bei seiner zweiten Landung eines nicht ganz natürlichen Todes erlag...
Zum Lehrauftrag:
"James Cook (1728 - 1779) entdeckte mehr von der Welt, als sonst jemand vor und nach ihm [...] Cook, der so viel in der Welt herumkam und so berühmt wurde, stammte aus einem extrem armen und provinziellem Elternhaus. Der Sohn eines Tagelöhners im ländlichen Yorkshire kam in einer Lehmhütte zur Welt, genoss kaum Schulbildung und schien der geborene Bauer zu sein. Stattdessen ging Cook als Jugendlicher zur See, arbeitete sich vom Diener auf einem Kohledampfer rauf bis zum Offizier und machte durch seine außergewöhnlichen Karten von Kanada auf sich aufmerksam. Doch wahrscheinlich wäre Cook ein unbekannter, zweiter Offizier geblieben, hätte ihn nicht 1768 die Royal Navy auserwählt, eine gewagte Expedition in die Südsee zu leiten. In einem umgebauten Kohlenschiff, der Endeavour, segelte Cook nach Tahiti und war der erste Europäer, der in Neuseeland und an der Ostküste Australiens an Land ging. Obwohl das Schiff nach einer Kollision mit dem Great Barrier Reef beinahe sank und 40% der Mannschaft von Krankheiten dahingerafft wurden oder durch Unfälle starben, schaffte es die Endeavour 1771 irgendwie nach Hause. Auf einer weiteren Reise (1772 - 1775) überquerte Cook als erster Seefahrer den südlichen Polarkreis. Mit seiner Expedition in den äußersten Süden der Erde zerstörte er den Mythos eines riesigen, bevölkerten und fruchtbaren Kontinents um den Südpol. Zudem befuhr Cook den ganzen Pazifik von den Osterinseln bis nach Melanesien und entdeckte unterwegs Dutzende von Inseln. Obwohl die Maori [ansässig u.a. in Neuseeland] zehn Seeleute verspeisten, hatte Cook für die Insulaner stets Verständnis. 'Obwohl sie Kannibalen sind', schrieb er, 'sind sie von ihrem Wesen her gut.' Auf seiner letzten Reise (1776 - 1779) war Cook auf der Suche nach der Nordwestpassage. Dabei wurde er zum ersten Europäer, der Hawaii betrat. Er segelte an der amerikanischen Küste entlang von Oregon bis Alaska. Als das arktische Packeis ihn zur Rückkehr zwang, kehrte er nach Hawaii zurück [wo er bei seiner ersten Landung als polynesischer Gott verehrt worden war]. Dort wurde er während eines Scharmützels mit den Insulanern getötet [...] In einem einzigen Jahrzehnt hatte Cook die Karte des Pazifik gefüllt und ließ seinen Nachfolgern, wie ein französischer Seemann es auf den Punkt brachte, nicht mehr viel zu tun, als seine Entdeckungen zu bewundern. Cooks Erbe beinhaltete weit mehr als seine Karten des Pazifik, auch wenn einige davon so genau waren, dass sie bis in die 1990er-Jahre benutzt wurden." (aus Lonely Planet Neuseeland, 4. deutsche Auflage Februar 2013)
Und wir sind ihm auf den Fersen :-)
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