Ein Nachmittag beim vielleicht berühmtesten Liebesbeweis der Geschichte

Hier eine kurze Zusammenfassung, von dem was wir heute von unserem Führer gelernt haben:

 

Im 17. Jahrhundert ließ Shah Jahan nach dem Tod seiner geliebten Frau, der Persischen Prinzessin Mumtaz Mahal (auch Arjuman Bano Begum), ein Mausoleum errichten, wie es die Welt bis dahin noch nicht gesehen hatte. Mumtaz Mahal starb im Alter von 39 Jahren bei der Geburt ihres 14. Kindes. Die Bauzeit soll 22 Jahre betragen haben und es sollen mehr als 20.000 Arbeiter an seiner Errichtung beteiligt gewesen sein. Der weiße Marmor kommt in der Gegend um Agra nicht vor und wurde von weit hergeschafft. Die roten Steine, aus der die Gebäude um das Taj Mahal herum erbaut wurden, stammen wiederum aus der Nähe. Das Taj wurde so konzipiert, dass es Naturkatastrophen trotzen sollte. So sind z.B. die Minarette leicht nach außen geneigt, damit sie im Fall eines Erdbebens nicht das Hauptgebäude zerstören können.

 

Shah Jahan wurde von seinem Sohn entmachtet und verbrachte seine letzten Jahre im Hausarrest im Agra Fort (auch Rotes Fort), wo er von seinen Gemächern aus das Taj Mahal sehen konnte. Auf Wunsch seiner Tochter, die die letzten Jahre mit ihm im Fort verbrachte, wurde er im Taj Mahal neben seiner geliebten Frau bestattet. Er selbst hatte dies wohl nicht im Sinn gehabt, weil das Grab von Mumtaz Mahal das Zentrum des Mausoleums bildet und das größere Grab des Shah Jahan, welches neben ihrem steht, nun der Symmetrie des Gebäudes schadet. Die Marmorgräber die in der Haupthalle des Taj stehen, sind übrigens nur Attrappen. Die echten Gräber liegen unter der Haupthalle, wo kein Tourist hinkommt.

Wie die langen Schlangen und das Gedränge am Eingang zum Mausoleum zeigen, waren wir nicht die einzigen, die sich vom Taj Mahal angezogen fühlen. Mehrere 100 Menschen harrten Stunden in langen Schlangen aus, um eine Blick auf die Gräber erhaschen zu können. Mit der Wahl teurer Tickets mussten wir uns zwar nicht anstellen, aber das Gedränge und Geschubse beim Reingehen war trotzdem enorm und eigentlich ist der äußere Anblick viel schöner als das Innere.

Nach dem wir uns schweren Herzens vom Taj getrennt hatten, bekamen wir noch eine Lektion im Teppichknüpfen. Und selbstverständlich nahmen wir auch einen handgemachten Teppich mit. :) Irgendwie muss man nach so einer märchenhaften Erfahrung doch standesgemäß ins Hotel fliegen - wenigstens in Gedanken. :)

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