Ein Jahr China das Fazit in Pro & Contra / Pro: Bezahlbare Handwerker

Wenn es darum geht eine Wohnung zu renovieren, umzuziehen, Deckenlampen anzubringen, Möbel aufzubauen, dann gilt hier nicht die Devise: Selbst ist der Mann! Sondern man ruft einen...oder zwei...


Auch wir haben schon mehrfach den Service von Handwerkern in Anspruch genommen. Ihr erinnert euch noch an unser Dilemma mit der Spüle im September 2012 und den häufigen Besuch unterschiedlich qualifizierter "Ingenieure", um Bettgestelle auf- und abzubauen, Klositze zu montieren oder den Strom wieder ans Laufen zu bekommen? Selbst Halogenleuchtmittel haben wir schon austauschen lassen. Das liegt aber vor allem daran, dass die Lämpchen hier zwar aussehen, wie die uns bekannten Lampen, aber dann doch etwas anders sind. Hinzukommt, dass Marcel schon genug Stromschläge in seinem Leben erhalten hat. ;) Das Leuchtmittel zuzüglich Arbeitslohn hat 130 RMB gekostet, ca. 15 €. Unschlagbar, oder? Und dafür war der Spezialist 1 Stunde beschäftigt.


Für uns klingt es komisch und je nach Fall umständlich, alles was mit handwerklicher, körperlicher Arbeit zu tun hat zu vergeben anstatt es schnell selbst zu erledigen. Für den Chinesen (gemeint sind ab Mittelstand aufwärts, so wie unsere Nachbarn) ist es genau umgekehrt. Sie finden uns Deutsche merkwürdig, weil wir so vieles selbst in die Hand nehmen und sogar Häuser soweit wir können selbst bauen um Geld zu sparen. Wohlhabende Chinesen würden noch mehr zahlen, damit das Bauen schneller geht. Für das Kochen und den Haushalt beschäftigen bereits Durchschnittsverdiener eine Haushaltshilfe (Ayi). Eine Ayi verdient hier bei einer Expatfamilie ca. 18 - 20 RMB die Stunde (2 - 2,50 €). Für knapp 300 € wärt ihr hier somit Arbeitgeber einer vollzeitbeschäftigten Hausfee und müsstet euch um nichts mehr kümmern. Da ist so manches Hobby teurer, oder? Z.B. die Golfleidenschaft unseres Nachbarn, aber das ist ein anderes Thema. ;) Johanna ist sich sicher, dass im Haus tagsüber nur Ayis anzutreffen sind. Denn am Abend sehen die Leute irgendwie ganz anders aus. Wir haben übrigens keine Ayi, was unsere Nachbarn mit Sicherheit sehr komisch, wenn nicht sogar unheimlich finden.

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