Noch ein letztes mal Lijiang und die Fahrt nach Dali

Lijiang war, wie bereits beschrieben, eines unserer absoluten Must-See-Ziele in China und so wanderten wir heute vor der Abfahrt nach Dali noch einmal durch die Altstadt. Daher hier noch die letzten Eindrücke:

Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, der außerhalb der Stadt liegt und recht modern daher kommt. Das beruhigte uns, wir nahmen an, dass der Zug dann ähnlich sein müsste. Mit dem Auto hätten wir ca. 5 Stunden für die 200 km Strecke gebraucht, der Zug würde dies in 2 1/2 Stunden schaffen.

Als der Zug jedoch einfuhr und wir auf den Bahnsteig gelassen wurden, waren wir am Ende froh, dass es sich um eine Diesellok und nicht um eine Dampflok handelte. Im Zug fanden wir uns in einem Waggon, eingeteilt in zum Gang offene Abteile mit jeweils 6 Betten (3 übereinander), wieder und setzten uns mit klopfenden Herzen auf die untersten Liegen der Kategorie "Soft Sleeper". Es hätte auch Hartsitzer weiter hinten im Zug gegeben. Wir hatten Angst, dass wir das enge Abteil mit weiteren Fahrgästen teilen müssen. Und da wir die einzigen Westler waren, wäre es sicher eine spannende Fahrt geworden. Aber dazu kam es nicht und so hatten wir unsere 6 weichen Liegen ganz für uns allein. Im Waggon wurde es nach einiger Zeit auch immer stiller, denn die Chinesen fallen bei aufgezwungener Untätigkeit meistens sofort in den Standby-Modus und schlafen ein bis irgendetwas spannendes passiert. In diesem Falle wachen sie meist von ganz allein wieder auf. Hinsichtlich dieser Verhaltensweise hat Marcel sich übrigens schon integriert und kann auch fast überall schlafen, egal ob im Auto oder auf einer Steinbank im Tempel.

 

Die Zugfahrt führte leider die meiste Zeit durch Tunnel, so dass wir euch von der schönen Landschaft nur ein paar Fotos bieten können.

In Dali angekommen wurden wir von einem Fahrer des Hotels abgeholt und es dauerte noch eine weitere knappe Stunde bis wir die Altstadt von Dali erreicht hatten.

 

In Dali hatten wir es mit dem einfachsten Hotel bisher in China zu tun. Aber die Hotelchefin sprach ein lupenreines Englisch mit britischem Akzent und die Unterkunft war sauber, mit heißem Fließendwasser rund um die Uhr (die Frage hatten wir bei der Buchung natürlich nicht gestellt...). Für chinesische Unterkünfte nicht unbedingt gängiger Standard. Ein weiteres Highlight war "Dali" der Golden Retriever-Welpe. Ein freundlicher, gut erzogener und sauberer kleiner Geselle. Wir stellen das "sauber" mal so heraus, weil es hier auffällig viele Streuner gibt, die man besser nicht streichelt, weil man dann selbst zum Flohzirkus mutieren könnte.

Zum Abschluss des Tages und auf der Suche nach etwas Essbaren wanderten wir in die Altstadt von Dali und versuchten etwas "westliches" zwischen die Zähne zu bekommen. Wir landeten in einer Straße, voll mit Westlern und Rucksacktouristen und setzten uns in das "Tibetan Café". Ein guter Standort, um das bunte Treiben in den Lokalen rundherum und auf der Straße beobachten zu können. Aber keine Empfehlung für westliches Essen. Der Teig der Pizza war leider so ungenießbar, dass Johanna es beim Belag beließ.

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