Weiterflug im Streifenhörnchen

Mitten in der Nacht - gegen 24 Uhr - hob unser Streifenhörnchen ab und nahm Kurs auf Shanghai. Mit von der Partie waren selbstverständlich viele Chinesen. Schon beim Boarding fiel der Unterschied zu europäischen (Geschäfts-)Reisenden auf, die meistens müde, mürrisch und verschwiegen in der Abflughalle herumhängen oder sich mit ihren Laptops und Handys beschäftigen. Eine Abflughalle mit Chinesen ist niemals ruhig. Da wird immer laut durcheinander geredet und das Flüstern kann man sich sparen.

Glücklicherweise blieb unsere Vierer-Mittelreihe nur mit uns besetzt, so dass Marcel sich auf den freien Sitzen gut ausstrecken und etwas schlafen konnte. Johanna kann im Flieger ohnehin nicht schlafen, da macht das Sitzen oder Liegen keinen Unterschied. Zum Glück hielt das Board Entertainment genügend Unterhaltung bereit. Die Reihe hinter uns war voll mit Chinesen besetzt, was zu einer regelmäßigen Geruchsbelästigung durch Körperausdünstungen führte (siehe Hinflug Bologna). Tja...so ist das eben, wenn man so nah auf einander hockt.

Auf dem Weg zum Hotel (was zugegeben, etwas außerhalb von Shanghai lag) hatte uns während der Taxi-Fahrt die chinesische Kultur endgültig wieder eingeholt. Der Fahrer hatte natürlich keine Ahnung, wo unser Hotel sein könnte, also hat er mehrmals mit den Hotelmitarbeitern telefoniert, aus dem Autofenster gespuckt und über die weite Fahrt im Allgemeinen gemeckert und geschimpft. Hätte er vorher gewusst, wo das Hotel steht, hätte er uns vermutlich gar nicht mitgenommen. Ein Glück, dass er uns niemals zutrauen würde, dass wir dieses Hotel freiwillig und selbständig gebucht haben. Sonst hätten wir auch noch gehörigen Ärger mit ihm bekommen. Aber so grinste er uns zum Abschied zufrieden an und fuhr lachend und kopfschüttelnd von dannen (ohne neuen Fahrgast - die gibt´s hier draußen selten).

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