Wir haben uns entschieden diesen Tag der Natur und Kultur zu widmen. Ein paar Kilometer von Hiroshima entfernt in der Seto-Innlandsee liegt die Insel Miyajima, die reichlich Natur und Kultur bietet.
Miyajima gehört zu einer der schönsten Landschaften Japans und vom Gipfel der höchsten Erhebung, des Mt. Misen (535 m über NN), hat man einen wunderbaren Rundumblick auf Hiroshima und die umliegenden Inseln in der Seto- Innlandsee (0 m über NN).
Hier befindet sich auch der berühmte Itsukushima Schrein mit dem O-torii-Tor. Der Schrein befindet sich in einer Bucht. Je nach Stand der Gezeiten befinden sich der Schrein und das Tor im Wasser. Diese Bauweise eines Schreins ist einmalig auf der Welt und seit 1996 zählt der Itsukushima Schrein zum Weltkulturerbe.
Natur und Kultur. Beides möglich auf Miyajima. Aber – erst einmal hinkommen!
Bekanntermaßen zählen wir nicht gerade zur Gattung der Frühaufsteher, also haben wir uns in der Hitze des späten Vormittags in Richtung Atom-Bombendom auf den Weg gemacht – denn von hier aus starten die Boote in Richtung Miyajima.
Nach 10 Minuten Fußweg bei gefühlten 30 °C haben wir die klimagekühlten Räume des „Starbucks“ dankbar in Anspruch genommen und dabei die Japaner bei ihren Freitags-Vormittags-Aktivitäten beobachtet.
Nach einer Abkühlung ging es weiter. Erstaunt haben wir festgestellt, dass es in Hiroshima auch ganz schön wild und natürlich zugeht. Lebende Krebse in der Großstadt haben wir noch nie gesehen. Fische schwammen in dem Fluss auch herum, die haben wir nur leider nicht so gut vor die Linse bekommen.
Unterhalb des Atom-Bombendoms ging es nach kurzem Bewundern der bereits im Warteraum befindlichen, teilweise aggressiv dreinguckenden, Fauna los in Richtung Miyajima.
Dort angekommen wurde es noch wilder: von den Rehen auf Miyajima hatten wir bereits gelesen und uns auch fest vorgenommen, diese im Momijidani Park zu besuchen, wo sie eigentlich leben sollten.
Folgenden Warnhinweis beinhaltete unsere Karte und war an fast jeder Ecke noch einmal zu finden:
Die Rehe auf Miyajima sind wild! Sie könnten Papier und Kleidung fressen. Bitte seien Sie wachsam und achten Sie stets auf Ihre persönlichen Sachen – insbesondere auf Tickets und Souveniers, denn die Rehe könnten diese fressen.
Diesen Warnhinweis gab es nicht grundlos, wie dieses Foto zeigt:
Hierbei handelt es sich nicht um ein ausgestopftes Anschauungsobjekt! Es lebt! Hat sich wohl extra für das Schild so aufgestellt und bildet das Begrüßungskomitee für seine Freunde, die zahlreich in der näheren Umgebung anzutreffen sind.
So, die Natur hätten wir abgehakt! ;) Jetzt mussten wir uns nur noch von den süßen Dingern losreißen und Richtung Kultur wandern. Erfreulicherweise waren die Rehe überall, so musste man sie nicht vermissen.
Beim berühmten Schrein angekommen, mussten wir leider feststellen, dass Ebbe war. Kein Schrein und Tor mit nassen Füßen. Dann werden wir wohl noch einmal herkommen müssen…schade. ;)
Also, Haken an die Kultur. Zurück zur Natur. Mit großer Begeisterung ging es mit der Seilbahn hoch zur Shishiiwa Station mit herrlichem, schwindelerregendem Blick auf die Seto-Innlandsee und den Gipfel vom Mt. Misen. Die Station befindet sich bereits auf 430 m Höhe über NN. Den Aufstieg zum Gipfel haben wir uns daher gespart und stattdessen den Abstieg durch den Miyajima-Dschungel gewählt (in die schauklige Seilbahn hätte uns auch niemand mehr reingekriegt! Da schwankt’s doch!)
Hier sind wir auch an dem Momijidani Park vorbeigekommen, wo das Wild eigentlich leben sollte. Immerhin haben zwei Exemplare den Weg dorthin zurück gefunden. So süß die auch sind…der Hunger auf Rehrücken meldete sich unweigerlich bei uns. Aber keine Bange, wir haben ihnen kein Haar gekrümmt. Unten sollte es ja genügend Restaurants geben.
Eine Spezialität, die in Hiroshima und auch hier wohl besonders beliebt ist: Austern! In allen Variationen! Bäh…nix für uns. Also haben wir uns die berühmten Kekse in Form von Ahornblättern gekauft und sind mit der Fähre schnell wieder Richtung Hiroshima Hafen gefahren. Von dort aus ging´s mit der Straßenbahn zurück zum Atombomben-Dom und direkt zum italienischen Restaurant an der Brücke! Hi hi…
Dann schnell noch die Tabletten gegen Seekrankheit eingeworfen – und ab ins freischwingende Hotel! Da schwankt’s immer noch (oder benebeln die Tabletten??).
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