Hör mal wer da (nicht) hämmert Teil 1

Wir wollen ja nicht auf´s Ungewohnte kommen. Stübi wurde schließlich auch nicht an einem Tag umgebaut. Daher gibt es auch in Stübi 2 einige Baustellen, die mehr oder weniger ,,schlimm“ sind. Das Abfluss-Problem in der Küche haben wir bereits ausführlich geschildert.

Weitere Mängel sind:

 

-    -  Ein wackeliger Klodeckel im Gästebad

- - Eine Klimaanlage, die auf Grund eines Anfluges von baulichem Wahnsinn eingemauert wurde, so dass das Kondens- und Regenwasser nicht ablaufen kann – sie ertrinkt also langsam aber stetig

-     - Undichte Fenster – das ist nach chinesischem Maßstab aber ein Feature, kein Bug

 

Unser Facility-Manager John hatte – um diesen ganzen Problemen ins Auge zu sehen – sein Erscheinen angekündigt. Begleiten sollte ihn der Level-3-Abflussingenieur.

 

Erschienen ist John allein – aber immerhin pünktlich. Normalerweise liegen zwischen dem vereinbarten Termin und dem Erscheinen der angekündigten Person schon mal ein paar Stunden in die eine oder andere Richtung.

Obwohl die Mängel bereits schriftlich ausführlich beschrieben wurden, sind wir diese vor Ort noch einmal durchgegangen und er hat sich dann auch alles wieder auf einem Zettel notiert. Das hat er in der Vergangenheit auch schon mehrfach bezüglich der zweiten Zugangskarte für unsere Wohnanlage gemacht. Die haben wir aber bis heute noch nicht. Tatsächlich hat er Johanna heute wieder gefragt, wie viele wir denn davon benötigen würden!? Antwort: immer noch eine mehr, als wir haben. Also, bitte zwei insgesamt.

Eine Stunde nach dem John erschienen war und mitten beim spannenderen Thema „Sehenswürdigkeiten in Suzhou“, erschien dann der Level-3-Abflussingenieur. Johanna hat ihn aber wiedererkannt. Der war auch der Level-1-Installateur (wir erinnern uns: mit den Massen an schwarzem Silikon – Liebe Chinesen, tut nicht so, als würden wir euch nicht wiedererkennen!). John und er haben sich lange unterhalten und zwischendurch mit Gott und der Welt telefoniert. Der Level-1/3-Ingenieur ist dann schließlich wieder gegangen, ohne den Abfluss anzufassen, also doch nur Level 1!

John erklärte, dass er sich geweigert habe, da noch einmal etwas zu machen. Das Problem sitze vermutlich so tief, dass er von hier aus nicht dran kommen könne. Die Wohnung unter uns sei aber unbewohnt und von dort aus könne man die Decke aufstemmen und unsere Rohre mal genauer unter die Lupe nehmen… Bauklötze-Staunen auf Johannas Seite.

 

Zwischendurch wurde durch das Zurateziehen zweier weiterer hauseigener Ingenieure festgestellt, dass es nicht gut ist, dass unsere Klimaanlage im Wasserbad steht. Nach mehrfachem hin und her wurde entschieden, dass dieses Problem auf nächste Woche vertagt wird. Dann soll der Staudamm gebrochen und das Wasser (un)kontrolliert abgeleitet werden.

 

Schließlich wurde einer der Ingenieure noch beauftragt den kaputten Klodeckel abzumontieren. Hier soll nun ein neuer her. Wenigsten ein Erfolgserlebnis für diesen Vormittag. Mit dem Klodeckel in einer Tüte verabschiedete sich John schließlich.

Eigentlich sollte es das an Handwerkern für heute gewesen sein, aber kurz nach Mittag meldete sich John erneut und kündigte für 14 Uhr den Level-4-Ingenieur für die Küche an.

Der kam dann um 16 Uhr, werkelte in Level-4-Lautstärke herum und hinterließ eine ziemliche Planscherei. Aber - Trommelwirbel –Der Abfluss vom Waschbecken ist jetzt dicht!!!Tataaaaa! 

 

Zwischendurch wurde im Haus gegenüber eine tolle Vorstellung geboten (vermutlich Level 5):

So ein Tag - voll mit Handwerkerterminen – hat zur Folge, dass Johanna die Wohnung nicht verlassen kann. Daher muss ein Spaziergang her. Und wie so oft…wir haben uns geärgert, keine Kamera dabei zu haben.

 

Wir haben einen Ort am Wasser entdeckt, fast menschenleer, der unheimlich schön ist. Abends sind im SIP um den See herum alle Gebäude und Brücken sehr schön beleuchtet. Das sieht wirklich klasse aus. Außerdem war die Sicht heute spitze, so dass man die funkelnden Hochhäuser auf der anderen Seeseite auch gut sehen konnte. Schön…

 

Wieder zu Hause schlug die Ironie des Schicksals zu.

 

Das Klo in unserem Badezimmer ist verstopft. Das andere steht ohne Klositz da. Da ist „Sch…“-Laune vorprogrammiert…

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